Branding Who´s calling Performance Festival
Im Rahmen der Designkollaboration Bureau069 wurde das Branding für das Telefon Performance Festival ‘Who’s calling’ – kuratiert von Julia Katharina Thiemann – entwickelt. Das Branding sticht durch eine kräftige Farbgebung in gelb und lila hervor, die die verschiedenen Sprachausgaben in ihrer Umkehrung optisch differenzieren. Zusätzlich wurde mit einem starken Mix verschiedener Schriftgrößen gearbeitet, die die von der Kuratorin beschriebene Unruhe visuell greifbar machen soll. Im Programm wurde vielsprächig gearbeitet, so dass neben der englischen und deutschen Textfassung auch immer die Sprache des Künstlers / der Künstlerin vertreten ist. Diese wurden im Branding durch farbliche Verlaufsbänder hervorgehoben.
Aus dem Programm:
„Patricija Katica Bronić, Ivo Dimchev, Vlatka Horvat, Ana Prvački, Anastasia Sosunova und Andrei Zavalei kreieren für das Projekt „who’s calling? queering the phone“ performative Eins-zu-Eins-Situationen via Telefonanruf. Die sechs internationalen Künstler*innen mit Lebensmittelpunkt oder Wurzeln in osteuropäischen Ländern präsentieren ortsunabhängig und Länder übergreifend neue Performances in dem von Julia Katharina Thiemann kuratierten Telefon-Performance-Festival,das für alle frei zugänglich ist.
Aspekte unseres alltäglichen Lebens, unserer Wertvorstellungen und Hoffnungen, wie auch soziokulturelle und individuelle Problematiken oder gar Traumata werden unter anderem aus alltagsbezogenen, queeren, feministischen und postmigrantischen Perspektiven in den Raum gestellt. Worüber ist ein Austausch möglich? Was trennt uns und was kann uns miteinander verbinden? Gerade von konventionellen Normen scheinbar abweichende Lebensentwürfe, wie von LGBTQIA+-Identitäten, erfahren noch immer und in unsicheren Zeiten sogar verstärkt gesellschaftliche Stigmatisierung bis hin zu Sanktionen oder gar (staatlichen) Repressionen.
Daher stellt sich gerade in Zeiten, in denen Nähe und Distanz in diversen Krisenphasen des sozialen Miteinanders in der Pandemie und dem Krieg neu verhandelt werden müssen, auf künstlerische Weise die Frage: Wie kommen wir ins Gespräch? Wer ist die Person am anderen Ende der Leitung? Was kann ich erfahren, wenn ich wirklich zuhöre? Die Telefon-Performances bergen in ihrem ästhetischen Setting eine besondere Offenheit und humoristische Freiheit, die exemplarische Perspektivwechsel ermöglichen oder auch einfach nur einen Moment der Verbindung – oder bewussten Trennung – per Telefon hervorrufen können.“